Stauning
Die Marke: neun dänische Freunde, eine torfige Vision
Man nehme vier Ingenieure, einen Lehrer, einen Koch, einen Fleischer, einen Piloten und einen Arzt – fertig ist das Gründungsteam der dänischen Stauning-Destillerie. Inspiriert von einem Radiobeitrag fragte sich Teammitglied Martin im Jahr 2005, weshalb eigentlich noch niemand dänischen Single Malt Whisky produzierte. Am gleichen Abend trommelte er mit seinem Bruder Lasse seine Freunde zusammen. Wenige Wochen später beschlossen neun von ihnen, ihre Vision in die Tat umzusetzen: einen dänischen Single Malt nach dem Vorbild torfiger Whiskys von der schottischen Insel Islay zu machen.
Die Brennerei: selbstgebaute Geräte, kleine Brennblasen und offenes Feuer
Obwohl die Teammitglieder zunächst kaum Erfahrung mit der Whiskyherstellung hatten, stürzten sie sich ins Abenteuer: Ihre erste Destillerie entstand im alten Schlachthaus des Fleischers Mogens im kleinen Ort Stauning. Sie bauten vieles selbst und nutzten, was vorhanden war – zum Beispiel einen ehemaligen Kühlraum als Malzboden. Bereits 2007 zog das Team auf eine größere Farm bei Stauning um. Seit 2015 ist Diageo an der Brennerei beteiligt. An der Arbeitsweise hat sich dadurch nichts geändert: Das Stauning-Team arbeitet weiterhin mit teils eigengefertigtem Equipment, destilliert in kleinen Brennblasen und über dem offenen Feuer.
Die Spirits: vier Abfüllungen für eine vielseitige Whisky-Range
„Das hat Potenzial, das erinnert mich an Ardbeg aus den 1970ern“, sagte Jim Murray, Branchenlegende und Autor der weltbekannten Whisky Bible, als er Staunings New Spirit 2006 zum ersten Mal probierte. 2011 brachten die Dänen ihren ersten Whisky auf den Markt, ihren Young Rye. Neben diesem und ihrem torfigen Single Malt umfasst die Standard-Range heute den Traditional, ungetorften Single Malt Whisky, und den Kaos, eine Mischung aus allen drei zuvor Genannten. Für ihre Whiskys nutzen die Stauning Distillers eine Vielzahl unterschiedlicher Fässer. Die dänischen Spirits reifen in Ex-Bourbon-, Sherry-, Port- und Weinfässer, ehemaligen Rum- und Cognacfässern oder unbelegten Fässern aus amerikanischer Eiche, um nur eine Auswahl zu nennen. Ihren Torf bezieht die Brennerei aus dem nahegelegenen Klosterlund-Museum.